Das Feuerwehrwesen in Bebra - Blankenheim

Bezüglich der Historik der FF Bl erinnert sich Willi Steinmetz Wehrführer a.D. gerne an die Ansprachen des ehemaligen BGM der Stadt Bebra, Herrn August-Wilhelm Mende - liebevoll auch AUWI genannt -  anlässlich der Stadtfeuerwehrtage, die damals noch als „Tag der Feuerwehren“ bezeichnet wurden. Er berichtete den Feuerwehrkameraden regelmäßig von der Hamburger Brandkatastrophe im Jahre 1842, wo gegen ein Uhr nachts ein Nachtwächter bemerkte, dass in einem Speicher nahe der Hamburger Deichstraße ein Feuer ausgebrochen sei und das sich mit verheerender Wirkung auf große Teile des Stadtgebietes ausbreitete.

Nach diesem Schadenfeuer gründeten sich in Deutschland nach und nach Freiwillige Feuerwehren - so Herr Mende. 

Folgende feuerwehrtechnische Gerätschaft stand bzw. steht der Wehr seit 1897 zur Verfügung, beginnend mit der aktuellen Ausrüstung:

Aktuell:  TSF - VW LT 35 - Aufbau, Komplettausstattung BTG - Brandschutztechnik Görlitz GmbH  

TS 8/8 Fabrikat Jöstedt - Baujahr 1995

Besichtigung in Wolfsburg, Abholung in Görlitz am 23.09.1995. Die Übergabe erfolgte mit einem Spanferkel- Essen und - wenigen - geistigen Getränken.

TSF 1995 - heute

Ein kleiner Einblick in die Übergabefeier am 23.09.1995

FORD - Transit - Aufbau, Komplettausstattung, einschließlich TS Ziegler

Ford Transit 1974 - 1995


Die Beschaffung des TSF (Ford Transit) erfolgte kurz nach der Gebietsreform und war ein dornenreicher Weg. Regelmäßig musste sich die FF Blankenheim vermeintliche Versäumnisse der Vergangenheit vorhalten lassen. Erst nachdem Kamerad und stell. Wehrführer Richard Jäger aus Weiterode in einer Wehrführerausschussitzung aufstand und sagte: "Blankenheim bekommt jetzt ein neues TSF und alle anderen Wehren ziehen ihre Beschaffungswünscht in diesem Jahr zurück." War der Weg der frei und die städtischen Gremien konnten die Beschlüsse fassen, so dass die Kameraden Karl Claus, Robert Lehn, Willi Steinmetz und SBI Ernst Braunholz am 27.11.1974 das Fahrzeug bei der Firma Ziegler in Giengen an der Brenz abholen und nach Blankenheim überführen konnte. 

Eine Übergabefeier im kleinen Kreis schloss sich an. 

Das TSF wurde "kameradschaftlich" gehegt und gepflegt, sodass die Stadt Bebra das - mittlerweile 21 Jahre alte Fahrzeug - im Herbst 1975 der FF Rautenhausen übergeben konnte.






TSA mit TS 8/8, Fabrikat Bachert mit Gasstrahleransaugvorrichtung

TSA 1953 - 1974


Der Anhänger stammte aus den Beständen der US-Armee und wurde entsprechend umgebaut. 

Erwähnenswert sind regelmäßige Rückschläge beim Anlassen der alten Bachert mit der Handkurbel, aufwändige Ansaugvorgänge mit dem Gasstrahler, ferner die feuerwehrtechnische Mini-Ausstattung gegenüber heute, wo u.a. Hanfschläuche mit unbedingt notwendigen Schlauchturm-Trocknungen in der Vergangenheit angehörten.




Handspritze mit Saug- und Druckmechanismus, Pferdezug

Handspritze 1897 - 1953


Auf dem Wasserbehälter der alten Handspritze, die immer noch voll funktionsfähig ist, ist die Jahreszahl 1887 vermerkt, sodass ursprünglich davon ausgegangen wurde, dass die FFW Bebra-Blankenheim 2017 davon ausging 130 jähriges Feuerwesen feiern zu können, gekoppelt an das Dorffest. 

Sie leistete in all den Jahren bei Schadensereignossen treue Dienste, so auch bei dem Scheunenbrand - nach Blitzschlag - des Landwirtes Konrad Schade in der Oberen Straße, der Opa von Klaus und Kurt Schaden. 

Hier erzählte der Onkel von Willi Steinmetz W.a.D., er sei damals als 14 jähriger Bub aus Bebra nach Blankenheim geradelt, hätte einen, die Handspritze bedienenden Feuerwehrkameraden abgelöst und mit 3 weiteren Kameraden das Löschwasser zur Brandstelle gepumpt. Er schilderte auch, wie anstrengend diese Tätigkeit war - da wäre pure Muskelkraft erforderlich gewesen.